Das Zertifikat wurde hinsichtlich der Textformulierung und der äußeren Form zusammen mit Herrn Prof Dr. Zuse entwickelt und von der Firma Glock-Druck in Bad Hersfeld hergestellt. Bedingt durch die zahlreichen Gastvorlesungen an deutschen und ausländischen Universitäten sowie durch den Nachbau der Z 1, des 1936 - 1939 fertiggestellten rein mechanischen Rechners mit Speicherwerk und Lochstreifen-Eingabe in binärer Form für das Museum für Verkehr und Technik in Berlin, konnte Herr Prof Zuse nur selten das Zertifikat persönlich überreichen. Am 27. Juni 1985 händigte er erstmals sein Zertifikat im großen Sitzungssaal des Landratsamtes aus. Insgesamt erhielten 25 Absolventen unserer Technikerschule diese Auszeichnung. Die letzte Urkunde vergab Herr Prof Dr. Zuse am 26. Januar 1995 in der Aula der neuen Schule auf dem Obersberg. Anschließend erhielt er selbst eine Urkunde über die Ehrenmitgliedschaft in unserem Freundeskreis der Beruflichen Schulen ausgehändigt. Daß Konrad Zuse noch im selben Jahr von uns gehen sollte, hätte keiner der Teilnehmer an dieser Verabschiedungsfeier geglaubt.
Das neue Zertifikat
Herr Prof Dr. Zuse starb am 18. Dezember 1995 im 85. Lebensjahr. Damit konnte das Zertifikat in der ursprünglichen Form nicht mehr vergeben werden. Eine Umfrage durch Herrn OStR Wilfried Bierschenk unter den Studierenden und Kollegen, ob das Zertifikat in ähnlich ansprechender Form mit kurzem, das Leben und Wirken Konrad Zuses erläuternden Text fortgeführt werden soll, fiel positiv aus. Herr OStD Werner Bartholomäus, unser Schulleiter seit 1990, der erst kürzlich und für uns alle viel zu früh verstarb, sowie mein Amtsnachfolger, Herr StD Günter Rassner, unterstützten mich in meinen Vorstellungen zur Fortsetzung des Zertifikates. Frau Zuse und ihre Tochter, Frau Zuse-Stöcker, waren mit der Weiterführung der schulischen Tradition in der von mir vorgestellten Weise sofort einverstanden. Spontan erhielt ich von ihnen das Foto eines Selbstportraits des verstorbenen "Vaters des Computers", das als Hintergrund für den unveränderten Urkundentext und den kurzen Abriß des Lebenswerks Konrad Zuses dienen sollte. Zahlreiche Probedrucke durch die Firma Glock-Druck führten schließlich zu einem Zertifikat, das allen, die an ihm mitwirkten, aber auch Frau Zuse und deren Tochter zusagte.
Dieses neue Zertifikat wurde von mir erstmals an einen Absolventen des 46. Technikerjahrgangs am 31. Januar 1997 mit einer von Frau Zuse-Stöcker verfaßten Broschüre "Portrait eines Erfinders" überreicht.
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