«ZURÜCK | HOME

Von der ZUSE KG zu KRONE-DASSAULT

oder 50 Jahre Geschichte eines Unternehmens
(August Illetschko, Bad Hersfeld)


        Als Konrad Zuse 1949 in Hünfeld die ZUSE KG gründete, hatte der 39-jährige Ingenieur in jahrelanger Arbeit bereits die Grundlagen für eine epochale Erfindung geschaffen.
        Nach diversen anderen Entwicklungen hatte der gelernte Maschinenbau- und Bauingenieur im Alter von 26 Jahren das Konzept eines nach dem binären Zahlensystem arbeitenden Rechenautomaten erdacht.
        Der erste Rechner, die Z1, eine mit mechanischen Schaltelementen arbeitende Maschine entstand 1938 in Berlin. Zu einer Zeit als kaum einer seiner Zeitgenossen die Bedeutung dieser Erfindung erkannte, entwickelte Zuse beharrlich sein Versuchs-Modell weiter, bis 1941 mit der Relaisgesteuerten Z3 die erste funktionsfähige, vollautomatische und programmgesteuerte Rechenanlage der Welt -der Urvater unseres heutigen Computers- entstanden war.
        Die Wirren des Krieges verschlugen Zuse ins Allgäu und 1949 nach Neukirchen bei Hünfeld, wo er mit seiner Firma die erste Produktion für Computer in Deutschland gründete. Mit der Z4 leitete er die Umsetzung seiner Entwicklung auch in wirtschaftliche Erfolge ein. Beginnend mit dem Einsatz im optischen Bereich -Leitz in Wetzlar war erster Kunde mit einer Z5- waren später Rechner von Zuse in Hochschulen und vielen anderen wissenschaftlichen Bereichen anzutreffen.
        Die Entwicklung des Unternehmens führte 1957 zum Umzug nach Bad Hersfeld, wo man in der Fabrik Rehn ein neues Zuhause fand.

· TOP · · ·

        Mit den Weiterentwicklungen, der Z22 in Röhrentechnologie und den ersten transistorisierten Maschinen Z23 und Z25 Anfang der sechziger Jahre, war nicht nur der Schritt zum Elektronenrechner getan, sondern Zuse schaffte auch den kommerziellen Durchbruch. In den Glanzzeiten des Unternehmens wurden mit weit über 500 Mitarbeitern bereits Umsätze in zweistelliger Millionenhöhe erzielt.
        Im Jahre 1964 wurde dann ein Fabrikneubau in Bad Hersfeld bezogen. Für damals bereits ca. 1.000 Mitarbeiter, die davor in diversen angemieteten Objekten in der Stadt verteilt waren, enstanden Arbeitsplätze im neuen Industriegebiet an -der B27.
        Der Umzug in den nagelneuen Gebäudekomplex leitete jedoch auch eine sehr wechselvolle Entwicklung des Unternehmens ein, denn schon im Laufe des gleichen Jahres traten mit Rheinstahl und Brown Boveri neue Teilhaber auf den Plan.
        Zuse mußte einer Entwicklung Tribut zollen, die auch noch Jahrzehnte später Unternehmen in die Knie zwingt. Enorme Entwicklungskosten und die schon damals einsetzende rasante Entwicklung der Technologie machte das Eingehen von Partnerschaften zwingend erforderlich.
        1966 wurde die Firma schließlich von Siemens übernommen. Siemens stellte Weiterentwicklung und Vermarktung der ZUSE Rechner bald ein, und ein Jahr später, mit Ausscheiden Zuses aus der Gesellschaft, war auch der Name ZUSE KG endgültig erloschen.

Seite: 1 2 3

Vorherige Seite    Seite 1 von 3    Nächste Seite




© kawala | info | webmaster |